Wenn der Zwetschgenbaum bzw. die Hauszwetschge trotz einer erfolgten Blüte keine Zwetschgen trägt, liegt dies nicht an einer Zwetschgenbaumkrankheit, sondern vielmehr daran, daß die Zwetschgenblüten nicht mit den richtigen Blütenpollen bestäubt wurden. Dies ist für den Gärtner natürlich nicht sonderlich erfreulich. Das eigentliche Problem liegt darin, daß die Hauszwetschge bzw. die Zwetschgenbäume für ihre Bestäubung den geeigneten Blütenpollen benötigen.
Eine Bestäubung der Zwetschgenblüten erfolgt nicht bereits durch die Wildbienen, Hummeln und Bienen, die im Frühjahr die Zwetschgenblüten besuchen. Wichtig ist vielmehr, daß diese bestäubenden Insekten zuvor auf der richtigen Blüte gesessen sind und von dort den zum Bestäuben benötigten Blütenpollen mitbringen. Für die Bestäubung der Hauzwetschge bzw. des Zwetschgenbaums wird der Blütenpollen von einer anderen Zwetschgensorte, Pflaumensorte oder einem Mirabellenbaum benötigt, der zur gleichen Zeit blüht. Ohne diesen passenden Blütenpollen blüht der Zwetschgenbaum zwar im Frühjahr schöne Blüten aus, da es aber zu keiner Bestäubung der Zwetschgenblüten kommt, fallen die verblüten Zwetschgenblüten einfach ab. Eine Fruchtbildung mit Zwetschgen oder Hauszwetschgen, die man dann im Jahresverlauf ernten kann, findet dann definitiv nicht statt.
Um zu erreichen, daß der Zwetschgenbaum auch Zwetschgen trägt, sollte der Pflanzabstand zwischen den verschiedenen Pflaumenbäumen, Zwetschgenbäumen oder auch Mirabellenbäumen nicht zu groß sein. Wenn die Obstbäume nebeneinander stehen, kann die Bestäubung durch die bestäubenden Insekten viel leichter erfolgen, als wenn diese erst eine größere Distanz fliegen müssen.